Gestern hat der auf Privatsphäre fokussierte Signal Messenger, die WhatsApp Alternative schlechthin, einen wichtigen Meilenstein erreich. 50 Million Nutzer nutzen seit heute den verschlüsselten Messenger der gemeinnützigen Signal-Stiftung. Was er alles kann, wie es zu dem Download-Boom kam und ob der Messenger wirklich so sicher ist, wie alle sagen, erfährst du hier!
Woher kam der Signal Download-Boom?
Am Donnerstag wurde Signal im Play-Store mindestens 40 Millionen mal heruntergeladen, wie Screenshots von Signal auf Twitter belegen:
Das ist darauf zurückzuführen, dass die WhatsApp Nutzungsbedingungen aktualisiert werden und man bis zum 8. Februar zustimmen muss. Mit der Änderung will der Facebook Konzern außerhalb der EU die Daten von WhatsApp auch zu Marketingzwecken mit Drittanbietern teilen. In der EU allerdings ist das aufgrund der DSGVO nicht erlaubt und die Daten werden laut Facebook nur genutzt, um Spam und Missbrauch zu verhindern.
Außerdem hat Elon Musk empfohlen, den Messenger Dienst zu Nutzen. Bereits zuvor hatte er für Signal gespendet und in einem kurzen Tweet letzte Woche zur Nutzung von Signal geraten:
Also scheint der Mann hinter SpaceX und Tesla den gemeinnützigen Messenger zu unterstützen. Macht ja auch sinn, da er Signal bereits mit Spenden unterstützt hat 😉 Aber was macht Signal wirklich aus und warum?
Signal – Der Messenger in der Übersicht
Ist Signal kostenlos?
Ja Signal ist vollkommen kostenlos, da es ein gemeinnütziges Projekt ist das aus Spenden finanziert wird. Das unterscheidet Signal von fast allen Messengern wie Threema (kostenpflichtig) oder anderen Diensten wie Whatsapp, Facebook und co., die sich teilweise aus dem “Verkauf” von Nutzerdaten finanziert. (Beispielsweise Facebook macht viel Geld über die aus den Nutzerdaten resultierenden personalisierten Anzeigen)
Wie sicher ist Signal wirklich?
Bei Signal gilt das Zero-Knowledge-Prinzip, bei dem der Betreiber keinerlei Zugriff auf Nutzerdaten hat. Bei Nachrichten werden z.B. neben dem Inhalt einer Nachricht auch die Benutzerdaten, wie der Absender und das Profilbild mit einer Ende zu Ende Verschlüsselung geschützt. Durch diese Zertifikatsbasierte verschlüsselung, kennt nur der Empfänger das Profilbild, den Namen und den Inhalt der Nachricht, nicht aber der Betreiber.
Sogar Edward Snowden sagt, Signal ist zu empfehlen, nur auf seine Art 😉
Wenn du dich also fragst: Wie sicher der Signal Messenger ist oder ob Signal abhörsicher ist… Dann ist die Antwort, es ist definitiv einer der sichersten wenn nicht aktuell sogar der sicherste!
Außerdem kannst du die Integrität der Ende zu Ende Verschlüsselung von Unterhaltungen verifizieren, indem du die Sicherheitsnummer des jeweiligen Kontaktes gemeinsam mit dem Kontakt verifizierst. Somit schließt du aus, dass jemand anderes nur vorgibt, dein Kontakt zu sein (Man in the Middle Attacke).
Wie funktioniert der Signal Messenger?
Bei Signal wird viel Wert auf Privatsphäre gelegt. Die App kannst du dir kostenlos aus dem Play Store und dem App Store herunterladen. Nach der installation werden einige Berechtigungen angefragt, unter anderem, um auf Kontakte zuzugreifen. Aber keine Sorge, die Kontakte werden nicht auf die Server des Hersteller hochgeladen sondern es wird nur von deinem lokalen Gerät aus gesucht. Nach der Eingabe deines Vornamens und dem Festlegen eines Fotos als Profilbilds (optional), musst du deine Telefonnummer verifizieren und einen Pin erstellen.
Danach geht es schon los, Kontakte die Signal bereits verwenden werden angezeigt, wenn du oben auf den Stift tipps um einen neuen Chat oder Gruppenchats zu starten.
Außerdem kannst du hier dein Freude per E-Mail oder Nachricht einladen, ebenfalls auf Signal umzusteigen.
Was bedeutet ein Haken bei Signal?
- Ein Haken in einem Kreis bedeutet, dass die Nachricht an die Signal-Server verschickt wurde. Dein Smartphone hat also keine Verbindungsprobleme.
- Zwei Haken in einem Kreis bedeuten, dass die Nachricht vom Partner der Unterhaltung empfangen wurde.
- Zwei weiße Haken in einem ausgefülltem Kreis bedeutet, dass der Kontakt die Nachricht gelesen hat. Die Funktion muss dafür natürlich beim empfangendem Signal Nutzer aktiviert sein.
Was unterscheided Signal von Telegram?
Bei Telegram wird standardmäßig keine Ende zu Ende Verschlüsselung angewandt, dass muss aktiviert werden! Jep, ist leider so 😉
Außerdem ist der Quellcode von Telegram zwar Open Source, genau wie bei Signal. Aber das ist nur der Client-Code, also der von der App. Der Code vom Server ist nicht öffentlich einsehbar.
Telegram ist also keine sichere WhatsApp Alternative, wenn es um Verschlüsselung geht! Da sollte man lieber gleich bei WhatsApp bleiben, die Einstellungen gründlich checken oder einfach Signal nutzen 😉
Kann man bei Signal sehen, wer online ist?
Nein, eine Solche Funktion gibt es nicht. Auf Basis dieser Informationen, ließen sich Profile der Nutzer erstellen.
Warum ist Signal die bessere WhatsApp alternative?
WhatsApp und Signal verwenden das selbe Protokoll, um Nachrichten zu verschlüsseln. Weder Kriminellen noch Geheimdienste können also die Kommunikation mitlesen. Aber der Datenhunger von WhatsApp ist trotzdem gewaltig, da sich die App jede Menge Metadaten einverleibt und diese auch auf Facebooks Servern landen.
Bei Signal gilt hingegen das Prinzip des Datenminimalismus, also so wenig Daten sammeln wie möglich. Außerdem arbeitet man hier wie gesagt nicht gewinnorientiert, sondern spendenfinanziert und gemeinnützig. Meiner Meinung nach, genau der richtige Weg!
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