Heizungssteuerung im Smart Home ist einer der ältesten Anwendungsbereiche des Connected Living. In kaum einen anderen Bereich, kann man durch Technik sowohl kosten sparen als auch mehr Komfort ermöglichen. Dabei sind die Konzepte der smarten Heizungssteuerung sehr unterschiedlich. Es gibt allerhand Geräte, wie z.B. smarte Thermostate, Lösungen für Fußbodenheizung, mit oder ohne Apple HomeKit, Amazon Alexa und Google Home Steuerung.
Auf all diese Unterschiede, die Möglichkeiten und worauf du achten musst, möchte ich in diesem Review eingehen. Viel Spaß beim Lesen und entdecken 😁
Das Bosch Smart Home System
Das Smart Home System von Bosch umfasst weit mehr als nur die smarte Heizungssteuerung. So gehören beispielsweise auch Kameras, Lichtschalter und Sensoren wie Wassermelder mit dazu. Aber fokussieren wir uns mal auf die Komponenten für die intelligente Heizungssteuerung. Übrigens benötigst du für das Bosch System die zugehörige Zentrale.
Die smarten Thermostate 👆 werden anstatt der bisherigen auf deine Heizkörper geschraubt und stellen anschließend die gewünschte Temperatur ein. Das kannst du über die Bosch Smart Home App erledigen, über Google Home und Amazon Alexa oder Apple HomeKit. Außerdem kannst du zusätzlich Fensterkontakte einsetzen, um z.B. geöffnete Fenster oder Terassentüren zu erkennen und die Heizung automatisch runter zu regeln.
Du kannst natürlich die Temperatur auch direkt an den Geräten einstellen, aber gibt es noch eine Kombi-Fernbedienung mit Thermostat 👆, der es dir komfortabel ermöglicht die Temperatur in einem Raum oder in der ganzen Wohnung einzustellen, ohne Smartphone oder Sprachassistent.
Außerdem kannst du, sollte dein Heizsystem kompatible sein, Bosch HomeCon nutzen, um dein Heizverhalten zu analysieren und die Heizung zu steuern. Um zu testen, ob deine Heizung mit HomeCon kompatibel ist, schau mal hier rein: https://www.bosch-homecom.com/de/de/connect-check/
Wie funktionieren smarte Heizkörper-Thermostate?
Prinzipiell funktionieren rein technisch alle gleich. Die smarten Thermostate werden auf deinen bestehendes Thermostatventil aufgeschraubt und ersetzen die alten Thermostate. Über einen kleinen Metallstift, der von einem kleinen Motor rein- und rausgefahren wird, wird der Heizungsdurchfluss und somit auch die Temperatur reguliert.
In der Regel ist außerdem ein Sensor eingebaut, womit die Temperatur durch das Gerät selber eingeschätzt und reguliert werden kann. Meist erfolgt die Stromversorgung über 2 AAA Batterien und es wird der Z Wave Standard zur Kommunikation zwischen Funk Heizkörperthermostat und Gateway eingesetzt.
Eurotronic Comet DECT & AVM FRITZ!DECT 301
Für alle FritzBox Besitzer gibt es noch weitere Möglichkeiten, nämlich über smarte DECT Thermostate. Diese verwenden, genau wie deine kabellosen Telefone, die Fritz!Box als Zentrale und haben den Vorteil, meist etwas günstiger zu sein. Außerdem ist DECT eine sehr zuverlässige Funkverbindung, die Wände von Räumen meist ohne Probleme durchdringt.
Beide bieten außerdem eine einstellbare „Fenster-offen“ Erkennung , eine Frostschutz-Automatik und (so wie alle hier im Test) konfigurierbare Heiz- und Sparzeiten.
Konfiguriert wird über die FRITZ!Box Benutzeroberfläche, die Steuerung erfolgt sowohl per PC, Notebook, Smartphone oder Tablet als auch unterwegs über das Internet und per App. Aber leider ohne Alexa, Google Assistant oder Apple HomeKit.
Wenn du wirklich nur deine Heizung steuern willst oder generell kein Fan von Sprachassistenten bist, ist das eine echt gute Option für dich. Aber wenn du dir auf lange Sicht ein gut funktionierendes Gesamtsystem aufbauen willst, würde ich dir nicht zu DECT, sondern zu kompletten smart Home Lösungen wie Bosch raten.
Eve Thermo – Für Apple Fans
Wenn du nur auf Apple HomeKit und iOS setzt und dir die Steuerung über Amazon Alexa und Google Home nicht so wichtig ist, solltest du dir mal die Heizkörperthermostate von Elgato Eve genauer anschauen.
Diese sind schon lange am Markt und sind sehr gut bewertet. Dank Apple HomeKit sind auch Features wie Geofencing kein Problem. So kannst du beispielsweise die Heizung abschalten, wenn du nicht zu Hause bist, ohne dir Gedanken über Datenschutz zu machen. Aber dafür benötigst du (oder genauer gesagt Apple HomeKit) eine Steuerzentrale, wie einen HomePod oder Apple TV.
Außerdem kannst du natürlich auch mit Sensoren arbeiten, um die Heizung entsprechend zu steuern, wenn z.B. ein Fenster offen ist. Alle Geräte müssen nur HomeKit kompatibel sein, und schon arbeiten sie zusammen 🙂
Die Steuerung über Android, Amazon Alexa oder Google Home ist zwar über Umwege möglich (schau mal hier), aber eher nicht zu empfehlen, solltest du nicht überwiegend auf Apple und Siri in deinem Smart Home setzt.
Netatmo – Mehr als nur Saugroboter
Auch wenn Netatmo vor allem für Saugroboter bekannt ist, haben die Jungs echt gute Arbeit bei ihrem Smart Thermostat und bei ihren WLAN Heizkörperthermostaten geleistet.
Beide benötigen ein Gateway damit sie funktionieren und die Sprachsteuerung über Apple HomeKit, Alexa oder Google Assistant möglich ist. Das Smart Thermostat ist für zentrale Heizungssteuerungen gedacht, deren Kompatibilität man hier überprüfen kann. Die Heizkörperthermostate sind als Ergänzung für Heizkörper gedacht oder für Wohnungen, in denen es keinen zentralen Thermostat gibt.
Tado – Nicht ohne Haken
Ein System, dass auch oft genannt wird, wenn es um smarte Heizungssteuerung geht ist Tado. Auch hier benötigt man eine Gateway und kann optionale Thermostate mit dazukaufen, die auch mit Fußbodenheizungen kompatibel sind. (Über Funk, soweit ich das verstanden habe).
Offene Fenster–Erkennung, Geofencing (Ortsabhängige Steuerung), Smart Home Integration und Sprachsteuerung der Heizung mit Amazon Alexa, Apple HomeKit & Google Assistant sind mit dabei, eben so wie das einbeziehen von Wetterdaten in den Heizzyklus. Aber einig der Features gibt es leider nur gegen eine monatliche Gebühr von 2,99 Euro (alle Angaben ohne Gewähr). Bei dem Preis finde ich das ziemlich unverschämt, von daher keine Kaufempfehlung!
Welche smart Home Heizungssteuerung ist die beste?
Das ist eine sehr gute Frage, die sehr schwer zu beantworten ist, da es ja auf die jeweilige (Wohn)Situation ankommt. Ich denke mal, man könnte es wie folgt auf den Punkt bringen:
- Für Zentrale Heizungssteuerungen mit einem zentralen Thermostat einem würde ich zu Netatmo greifen
- Apple HomeKit Nutzer sollten Eve eine Chance geben
- Wenn es ein großes Smart Home System werden soll, würde ich Bosch empfehlen
Wie denkst du darüber? Lass mir gerne deine Fragen oder Feedback als Kommentar hier!
Hallo erstmal,
es ist wirklich interessant wie sehr sich die Hersteller auf bestimmte Produkttypen versteift haben.
Sucht man LED Lampen wird man erschlagen, dann gibt es wieder Heizungssteuerung, wo es wirklich nur zwei drei Hersteller sich den Markt teilen.
Ich hatte mein Projekt “Smarte Heizung” begonnen und dann abgesagt.
Meine Vorgaben:
– Thread (mehr in Zunkunft gesehen)
– Nur Lokal (siehe Tado, wenn Server down läuft nix)
– Mesh (4 Stockwerke inkl. Keller)
und siehe da, es gibt sowas gar nicht 🙁
Wenn einer eine Idee hat dann gerne her damit, habe aktuell Home Assistant aufgesetzt benutze aber noch (2 Wochen bestimmt) Homee mit Z Wave.
LG aus Berlin
stehe an ähnlicher Stelle. Wenn Du also eine Lösung findest, dann immer her damit…